Regenerationsmedizin
Junger Wissenschaftszweig mit hohem Potential

Regeneration

Statt Reparaturmedizin die Heilkräfte des Körpers aktivieren

Die Medizin betritt seit einigen Jahren – letztlich natürlich in der Forschung schon seit Jahrzehnten – eine neue Ebene, um Krankheiten zu begegnen und Gesundheit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. So richtig und wichtig z. B. Medikamente sind, die dem legendären letzten Jahrhundert der klinischen Chemie entstammen und natürlich weiterhin eine große Rolle spielen werden, so ist nun das Zeitalter der Regenerationsmedizin angebrochen – darin ist sich die Fachwelt einig.

Regeneration bedeutet wörtlich „Wiedererzeugung“. In der Medizin versteht man unter diesem Begriff die funktionelle und morphologische, also die strukturelle und formende Wiederherstellung von geschädigten Gewebe oder eines Organs durch Neubildung von Zellen. Schon der legendäre Pathologe Rudolf Virchow postulierte 1855 als Leitsatz für das Leben „omnis cellula e cellula“ – jede Zelle entsteht aus einer Zelle. Medizin, die auf zellularer Ebene ansetzt, repariert nicht, sondern lässt Zellen neu entstehen und unterstützt deren Reorganisation.

Die Regenerationsmedizin setzt also auf Zellebene an. Dabei infiltriert sie die Zellen und deren Zellstoffwechsel nicht mit Fremdsubstanzen wie etwa bei der medikamentösen Beeinflussung des Organismus, sondern aktiviert und unterstützt physiologische Vitalpotentiale und Heilungsprozesse auf physikalischer Ebene.

Unser Organismus besitzt eine große Bandbreite an körpereigenen Reparatur- und Regenerationsmechanismen, die in der Regel dafür sorgen, dass das gesamte „System Mensch“ in Balance bleibt. Ein kleines Beispiel: Schneiden wir uns in den Finger, so heilt die Wunde binnen weniger Tage wie von selbst wieder ab. Dies ist eine klassische Form der Regeneration. Verlässt unser System diese Balance – sei es z. B. durch Infektionen, Entzündungen oder degenerative Prozesse – hält die Regenerationsmedizin Methoden bereit, die auf der Zellebene ansetzen.

Stammzellen-Forschung - Wegbereiter der Regenerationsmedizin - Impulsa Medica - Bregenz

Stammzellen-Forschung: Wegbereiter der modernen Regenerationsmedizin

Unsere körpereigenen Stammzellen, die als Grundeigenschaften Reparaturfähigkeit und Neubildung in sich tragen, sind zunächst einmal undifferenzierte Zellen, die sich zu den verschiedenen 200 Zellarten unseres Körpers entwickeln können. Sie verfügen über ein hohes Vermehrungspotenzial und können andere Zellen durch die Abgabe von Signalstoffen beeinflussen. Stammzellen reparieren, regenerieren und wirken entzündungshemmend. Wir alle tragen Stammzellen in uns. Sogar in dieser Sekunde, während Sie dies lesen, sind es die Stammzellen, die in Ihrem Knochenmark jene rund 300 Milliarden neue Blutkörperchen herstellen, die Ihr Körper tagtäglich benötigt!

Unsere Haut erneuert sich jeden Monat vollständig, die Schleimhaut des Darms in weniger als einer Woche. Auch unsere Muskeln bauen sich im Wochenrhythmus auf und wieder ab. All dies geschieht durch die Fähigkeiten unserer Stammzellen, sich ein Leben lang pluripotent in verschiedene Zellen zu verwandeln. Außerdem „sprechen“ sie mit den Zellen im Umfeld, locken Gefäße an, modulieren Immunzellen und sorgen so dafür, dass vorhandene Entzündungsprozesse abklingen.

Stoßwellen und andere energiereiche Therapiemethoden lösen Regenerationsprozesse aus

Die verschiedenen Formen der Stoßwellen-Therapie und verschiedene Verfahren, die auf elektromagnetischer Basis agieren, sind in den vergangenen Jahren intensiv in Bezug auf ihre regenerativen Eigenschaften untersucht worden. Ihre Wirkmechanismen sind eindrucksvoll: Stoßwellentherapien vermehren die Produktion körpereigener Stammzellen, die unser Organismus dann zur Selbstheilung einsetzt. Damit können Heilungserfolge auch dann erzielt werden, wenn die Behandlung einer Erkrankung nach konventioneller Medizin-Lesart schon als aussichtlos betrachtet worden ist oder komplizierte Operationen notwendig erschienen sind. Schlecht heilende Wunden wie „der diabetische Fuß“, der Grund für rund zwei Drittel aller Amputationen ist, können dank der Stammzellen-Aktivierung durch Stoßwellen in kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden.

Auch in der Arthrose-Behandlung, bei Cellulite und auf vielen anderen Gebieten funktionieren Stoßwellen-Therapien deshalb, weil sie die Stammzellen-Produktion nicht nur aktivieren, sondern diese auch dazu mobilisieren, direkt an jene Stellen im Körper zu wandern, wo Regeneration bzw. Heilung notwendig ist. Dort wandeln sie sich in die jeweils benötigten Zellen um und unterstützen die natürliche Reparatur biologischer Strukturen.

Wie die eingesetzten Verfahren die Regenerationsmechanismen unseres Organismus beeinflussen und aktivieren, lesen Sie in den entsprechenden Bereichen.